Reinigung
Das fachgerechte Einwintern beginnt mit einer gründlichen Wagenwäsche: Karosserie, Motor und Fahrwerk inklusive Unterboden sind vom Schmutz zu befreien. Das geht immer noch am einfachsten mit warmem Wasser und milder Seife. Danach sollte man das Auto gut trocknen lassen und dann ausgiebig warm fahren. Bei dieser Gelegenheit bitte noch mal den Tank komplett füllen, damit er nicht von innen rosten kann.
Als sinnvolle Ergänzung bietet sich die Beimischung eines Korrosionsschutzmittels an, das unter anderem die Aufnahme von Kondenswasser im Tank und den Vergasern bzw. dem Einspritzsystem verhindert. Auf dem Weg zur Garage verteilt es sich im gesamten Kraftstoffsystem und kann seine Wirkung entfalten.

Ölwechsel
Aus dem noch warmen Motor und ggfs. Getriebe wird das alte Öl abgelassen und durch neues ersetzt. Im alten Öl sind Säuren und Kondenswasser enthalten, die Standschäden verursachen würden. Die Reinigung des Ölsiebes nicht vergessen!

Jetzt ist das Fahrwerk dran: Sämtliche Schmierpunkte wie z. B. Vorderachse, Traggelenke, Lenkhebel, Bremsgestänge, Tür- und Haubenscharniere müssen noch einmal gründlich gefettet bzw. geölt werden. Bei der Begutachtung des Fahrwerkes ist besonders auf den Zustand der Reifen zu achten. Auch ein Blick auf das Herstellungsdatum ist wichtig. Reifen, die älter als sechs bis zehn Jahre sind, müssen ausgetauscht werden.
Den Reifenluftdruck sollte man über den Winter um etwa 0,5 – 1,0 bar erhöhen, oder besser noch, man bockt das Fahrzeug komplett auf. Abschließend steht noch die Begutachtung der unteren Karosseriepartien und des Unterbodens an. Kleine Roststellen, Steinschlagschäden im Lack oder beschädigter Unterbodenschutz sollten umgehend behandelt werden.
Als nächstes wird der Motor winterfest gemacht: Die alten Zündkerzen werden durch neue ersetzt, sie erleichtern im Frühjahr den Motorstart, schonen Anlasser und Batterie. Bei dieser Gelegenheit geben Sie ein paar Spritzer frisches Motoröl in die offenen Kerzengewinde: es sichert beim ersten Start im Frühjahr die Schmierung des Motors. Evtl. können Sie auch das Vergasergestänge schmieren und den Luftfilter reinigen oder ersetzen. Bei längeren Standzeiten lassen Sie das Benzin aus dem Vergaser, damit Schwimmerkammer und Vergaserdüsen nicht verharzen.
Bei wassergekühlten Motoren Frostschutz prüfen und ggfs. erneuern. Bei Fahrzeugen, die in einer frostgefährdeten Garage überwintern, sollte das Wasser aus der Scheibenwaschanlage abgelassen oder mit Frostschutzmittel ergänzt werden.

Abschließend dreht man den Motor bei stillgelegter Zündung (Masse oder Pluskabel abklemmen) kurz mit dem Anlasser durch, damit sich dass neue Öl gleichmäßig verteilen kann. Damit keine Feuchtigkeit in den Motor dringt, können Auspuffendrohr und Luftfiltereinlass dicht verschlossen werden. Als einfaches Mittel haben sich mit Klebeband befestigte Gefrierbeutel oder ölgetränkte Putzlappen bewährt.

Elektrik
Bauen Sie die Batterie aus und prüfen Sie Kapazität sowie Säurestand. Gute Batterien lagert man an einem trockenen, kühlen und gut belüfteten Ort. Alle zwei bis drei Monate muss sie ent- und wieder geladen werden. Ein Erhaltungsladegerät erspart diesen Aufwand. Besonderes Augenmerk gilt den Kontaktstellen und Steckern des Kabelbaumes: ausreichend Kontaktspray vermeidet Oxidation.

Fahrzeug konservieren
Ein Konservierungswachs auf Karosserielack und Chromoberflächen verhindert die Rostbildung und weist das Kondenswasser zuverlässig ab. Sämtliche Gummidichtungen und Gummiteile schützt man mit Pflegemitteln wie Hirschtalgfett, silikonhaltigen Sprays oder Glycerin. Mit dem Abschmieren sämtlicher Türscharniere, Schlösser und der Scheibenwischerachsen ist die Wintervorbereitung der Karosserie abgeschlossen.

Bei einem Cabrio muss auch das Verdeck für den Winterschlaf vorbereitet werden. Bei der gründlichen Handreinigung spült man mit klarem lauwarmem Wasser vor und reinigt mit echter Kernseife oder einer Mischung von ein bis zwei Teelöffeln mildem Geschirrspülmittel auf 10 Liter Wasser. Anschließend muss das Verdeck gründlich nachgespült werden. Zum Trocknen stellt man das Cabrio mit geschlossenem Dach in den Schatten, das verhindert hässliche Wasserflecken auf dem Verdeck.
Denken Sie auch an die Verdeckscharniere. Sie sollten gerade bei längeren Standzeiten vorsichtig mit Fett, Teflonspray oder Sprühöl behandelt werden. Achten Sie darauf, keine Innenraumteile oder gar den Verdeck- bzw. Himmelstoff zu verunreinigen. Ein Stück Karton hinter dem Gelenk verhindert hässliche Schmierstoffflecken. Übrigens, ein Cabrio überwintert immer mit geschlossenem Verdeck, ansonsten bilden sich Schimmel oder Falten.

Der Innenraum wird zunächst mit einem Staubsauger vom groben Schmutz befreit. Anschließend werden Leder- oder Stoffausstattung gründlich mit geeigneten Pflegemitteln gereinigt. Vor allem Ledersitze sollten jetzt gründlich eingefettet werden. Das Fett muss gut einziehen, bevor Sie die Sitze mit einem weichen Tuch abwischen. Das Fahrzeugfenster bleibt über den Winter einen Spalt offen, damit Luft zirkulieren kann. Lose Bodenbeläge (Fußmatten, Gummimatten) aus Fuß- oder Kofferraum herausnehmen, damit auch hier die Feuchtigkeit herauszieht.
Wer seinen Wagen über den Winter nicht aufbockt, sollte allerdings keinesfalls die Handbremse anziehen. Die Beläge könnten verkleben. Legen Sie Keile vor die Reifen, kontrollieren Sie jeden Monat den Luftdruck und bewegen Sie das Auto ein Stück – das vermeidet Standplatten. Starten Sie hierzu jedoch auf keinen Fall den Motor. Er wird nicht richtig warm, wird nur unzureichend geschmiert und das entstehende Kondenswasser sorgt für Rost in Triebwerk und Auspuff. Es ist übrigens ein Irrglaube, man könne sich die Konservierung des Motors sparen, wenn man ihn im Winter ab und zu laufen lässt. Vor allem die Zylinderlaufbahn und die Schmierung des Ventiltriebes leiden dadurch sehr.

Unterbringung
Natürlich steht das Fahrzeug über den Winter am liebsten in einer gleich bleibend ca. 15°C kühlen Umgebung bei etwa 40 – 50 % Luftfeuchtigkeit. In den wenigsten Fällen ist dies möglich. Entfeuchtungs-Pads für den Innenraum können helfen. Auf jeden Fall aber auf eine atmungsaktive Staubhülle achten.